Klassenlehrerzeit - Oberstufe - (Abitur)
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An unserer Schule werden drei Fremdsprachen: Englisch und Russisch von der ersten Klasse an und Französisch ab der 7. Klasse unterrichtet. In der Realschulprüfung wird Englisch schriftlich geprüft, im Abitur sind zwei Fremdsprachen Prüfungsfächer.
Der Fremdsprachenunterricht an Waldorfschulen ist, neben dem Erwerb sprachlicher Kompetenzen, besonders in der Unterstufe auf das Eintauchen in die Sprache und das Erleben ihrer kulturellen Eigenart ausgerichtet. In den ersten drei Schuljahren lernen die Kinder mündlich – also hörend, verstehend, sprechend, singend und spielend. Im vierten Schuljahr kommt das Schriftbild der fremden Sprache hinzu. In Gedichten, Versen, Reimen, in den Geschichten, die der Lehrer in der Fremdsprache erzählt, begegnen die Kinder der Schönheit der Sprache. Auf ein Lehrbuch wird verzichtet, stattdessen gestalten die Kinder in der 4. Klasse aus den gesammelten „Schätzen“ ihr Lesebuch selbst.
Neben dem Erleben und Nachahmen der Sprache steht in der Mittelstufe das Üben und Lernen, die Bewusstmachung der grammatischen Struktur der Fremdsprache im Mittelpunkt. Statt Lehrbücher begleiten Lektüren, meist im Original, den Unterricht von der 4. Klasse an die gesamte Mittel- und Oberstufe hindurch.
Am Bedürfnis nach Welterkundung und Weltwissen des jungen Menschen sind die Themen in den oberen Klassen ausgerichtet. Der Umgang mit der Fremdsprache wird nun individueller und eigenständiger und spiegelt in der Auseinandersetzung mit den Gegenständen die seelische Reife und sprachliche Kompetenz des Schülers wieder.
Neben den pragmatischen Lernzielen für den Erwerb der Fremdsprache betont der Fremdsprachenunterricht an der Waldorfschule Ziele, die über diese hinaus reichen. Das Eintauchen in die fremde Sprache erweitert die Empfindungsfähigkeit des Kindes, der Schüler muss lernen, die Mehrdeutigkeit, die in den Wörtern liegt, auszuhalten. Er lernt, sich in die kulturellen Eigenheiten und Denkweisen der anderen Kultur „einzufühlen“ und diese auf einer anderen Ebene zu „verstehen“. Das frühe Erleben zweier fremder Sprachen, das einhergeht mit dem wachsenden Verstehen und Ausdruck in der eigenen Sprache, schafft einen Raum, der das spätere Erlernen weiterer Sprachen spielend ermöglicht.